Zwei Randregionen, ein starkes Zentrum

27. März 2025 Kanti Wil

Bei WPOlitik 2025 trafen sich Vertretungen aus Politik und Wirtschaft, um über die interkantonale Zusammenarbeit in der Region zu sprechen.

Grenzen sind Linien auf einer Karte. Doch in der Politik und Wirtschaft können sie schnell zu echten Barrieren werden. Wie man diese überwindet, zeigte der Anlass WPOlitik am Donnerstag, 27. März 2025, in der Kantonsschule Wil. Vertreterinnen und Vertreter aus den Kantonsparlamenten St.Gallen und Thurgau sowie der Wirtschaft der WPO-Region diskutierten über die interkantonale Zusammenarbeit, am Beispiel des erfolgreichen Projekts der Kantonsschule Wil.

Die Kanti Wil – ein Erfolgsmodell mit Leuchtturmcharakter

Adrian Bachmann, Leiter Mittelschulen, stv. Amtschef Amt für Mittel- und Hochschulen Kanton Thurgau, lieferte den historischen Rückblick: Wie kam die Kantonsschule Wil vor 23 Jahren zustande? Welche politischen Hürden gab es? Und was machte das Projekt schliesslich erfolgreich? Sein Fazit: Politische Zusammenarbeit über Kantonsgrenzen hinweg ist anspruchsvoll, aber machbar – wenn das gemeinsame Interesse im Mittelpunkt steht, überparteiliche Einigkeit vorhanden ist und die Bevölkerung das Projekt unterstützt. Der Bau der Kanti Wil war kein Selbstläufer, doch heute ist sie ein Paradebeispiel für gelungene interkantonale Kooperation.

Adrian Bachmann lieferte einen historischen Rückblich zur Kanti Wil.

«Ein Leuchtturm leuchtet nur, solange das Licht brennt»

Das Podium mit Philipp Egger, Präsident Kantiverein, Kantonsrat Mitte SG, Cornelia Hasler-Roost, Kantonsrätin FDP TG und Marc Rüdisüli, Kantonsrat Mitte TG, Präsident Junge Mitte Schweiz, Kanti Wil-Abgänger aus dem Hinterthurgau vertiefte verschiedene Aspekte. Moderator Hans Suter, Thurgauer Zeitung, brachte die Diskussion zum Abschluss auf den Punkt: «Die Kantonsschule Wil ist ein Leuchtturmprojekt. Doch ein Leuchtturm strahlt nur, solange sein Licht leuchtet. Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass dieses Licht auch weiterhin brennt.»

In den Workshops, bei denen die Teilnehmenden in gemischten Gruppen diskutierten, sowie der anschliessenden Podiumsdiskussion war man sich einig: Interkantonale Zusammenarbeit ist für die Region entscheidend – aber sie braucht politisches Engagement. Besonders in den Bereichen Gesundheit, Rettungsdienst, Berufsbildung und Energie gebe es Potenzial, das bislang zu wenig genutzt wird.

Das Podium diskutierte zur interkantonalen Zusammenarbeit am Beispiel der Kanti Wil.

Von der Randregion zum Zentrum

Die Region Wil-Hinterthurgau liegt geografisch an der Grenze zweier Kantone – und wird oft als Randregion wahrgenommen. Doch: «Zwei Randregionen ergeben gemeinsam ein wunderbares Zentrum», stellte WPO-Präsident Hansjörg Brunner klar. Denn wirtschaftlich und politisch ist das Gebiet längst ein eigenständiger, dynamischer Wirtschaftsraum.

Madeleine Oelen, Rektorin der Kanti Wil, unterstrich diesen Gedanken: «Wir verfolgen das gemeinsame Ziel, dass es unserer Region gut geht und wir erfolgreich sind.» Damit dieser Erfolg nicht dem Zufall überlassen wird, brauche es gezielte Zusammenarbeit und langfristige Strategien, so Robert Stadler, Standortförderer und Geschäftsführer des WirtschaftsPortalOst – genau hier setzt WPO an.

Gemeinsam für eine starke WPO-Region

«Ein Leuchtturm allein reicht nicht», betonte Stadler. «Unser Ziel ist es, unsere Region zu vernetzen, Wirtschaft und Politik an einen Tisch zu bringen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln, die über Kantonsgrenzen hinaus Pioniercharakter haben.» Projekte wie WILWEST, das von entscheidender Bedeutung für die Region und die gesamte Ostschweiz ist, werden zeigen, welche Wege die Region in Zukunft einschlagen wird. Doch mit 400 WPO-Mitgliedern und 22 Mitgliedsgemeinden ist Stadler zuversichtlich: «Der Wille zur Zusammenarbeit ist vorhanden – und mit ihm die Möglichkeit, als starke Region zu glänzen.»

Bildergalerie WPOlitik 2025

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