Christian Krauer, Leiter Entrepreneurs & Executives, Region Ostschweiz, Credit Suisse
WPO-Wirtschaftskommissionsmitglied Christian Krauer im Kurzinterview «3 Fragen – 3 Antworten»
Die Folgen der Corona-Pandemie sind für viele Unternehmen existenzbedrohend. Krisen sind bekanntlich aber auch immer Chancen. Welche Chancen sehen Sie für die Ostschweiz und unsere Wirtschaftsregion?
Christian Krauer: Nach den ersten Verwerfungen wird die Krise von vielen Unternehmen auch als Chance wahrgenommen, speziell was forcierte Digitalisierung und optimierte Prozesse betrifft. Ich beobachte auch, dass sich Unternehmen gezielt den strategischen Chancen annehmen. So begleiten wir zur Zeit deutlich mehr Unternehmer, welche ihre Firmenstrukturen hinterfragen und optimieren. Das können gezielte Akquisitionen sein, welche vor der Krise so nicht möglich waren, oder auch ein Fokus auf weniger bzw. passendere Geschäftsbereiche. Unsere Teams mit Spezialisten aus den Disziplinen Kundenbetreuung, Anlagen, Steuern bzw. Kredite bieten dabei täglich Beratung aus einer Hand.
In Ihrer Funktion pflegen Sie viele Kontakte zu Ostschweizer Unternehmerinnen und Unternehmern. Wie gehen aus Ihrer Sicht die Unternehmen in unserer Region mit den aktuellen Herausforderungen um?
Christian Krauer: Die Krise trifft die Unternehmen sehr unterschiedlich. Speziell negativ betroffen sind Branchen wie Messebau, Touristik/Gastro/Hotellerie sowie die Unterhaltungs- oder Kulturbranche. Wir stellen aber fest, dass die Unternehmer in der Region sehr aktiv sind, um die Krise zu meistern oder sogar punktuell von den Verwerfungen zu profitieren. Unsere Region lebt von diesen innovativen und kämpferischen Unternehmern, und wir erleben dabei viele konstruktive und positive Beispiele, wie mit der Situation umgegangen wird.
Was wünschen Sie sich für unsere Wirtschaftsregion im nächsten Jahr?
Christian Krauer: Ich hoffe natürlich sehr, dass möglichst viele Unternehmen die Krise bewältigen und gestärkt daraus hervorgehen. Mein persönlicher Wunsch ist, dass wir uns alle in der Region im neuen Jahr noch besser vernetzen und gemeinsam die Chancen angehen, die alleine schwierig zu bewältigen sind. Unsere Wirtschaftsregion hat grosses Potenzial, und wir dürfen mit einem gesunden Selbstvertrauen ins neue Jahr starten.